KW34-2024

Zwischen Familienbesuch und Weinfest habe ich den Sommer in Deutschland mit van Stapele Cookies und Riesenseifenblasen ausklingen lassen. Es gibt immer viel zu tun, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Aber es war schön und das Wetter hat sehr gut mitgespielt. Was es sonst noch Neues gibt, lest ihr hier:

1. Bundes-Klinik-Atlas und Krankenhausatlas im Vergleich

Der Krankenhausatlas ist von 2016. Der Bundes-Klinik-Atlas ist dagegen neu. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Verantwortlichkeiten, was ihre parallele Existenz erklärt.

  1. Krankenhausatlas:
    • Verantwortlich: Statistische Bundesämter der Bundesländer
    • Fokus: Erreichbarkeit und Basisversorgung von Krankenhäusern in verschiedenen Regionen
    • Datenbasis: Informationen aus der fallpauschalenbezogenen Krankenhaus-Statistik (DRG-Statistik) von 2016
  2. Bundes-Klinik-Atlas:
    • Verantwortlich: Bundesministerium für Gesundheit
    • Fokus: Detaillierte Informationen zu Leistungen, Qualität und Personalausstattung der Krankenhäuser
    • Ziel: Bürgerinnen und Bürgern eine fundierte Entscheidungshilfe bei der Wahl des passenden Krankenhauses zu bieten

Der Bundes-Klinik-Atlas wurde als Teil des Krankenhaustransparenzgesetzes eingeführt, um die Transparenz und Vergleichbarkeit der Krankenhausleistungen zu verbessern. Er bietet umfassendere und aktuellere Daten als der Krankenhausatlas und soll benutzerfreundlicher gestaltet sein.

Ich frage mich, ob man nicht den Krankenhausatlas hätte aktualisieren können und um die neuen Funktionalitäten, die nun im Bundes-Klinik-Atlas zu finden sind, hätte ergänzen können. Hätte die Benutzerfreundlichkeit wirklich so stark darunter gelitten, dass eine neue Website her musste?

Beim Testen der beiden Platformen fiel mir schnell auf, dass das viel gravierendere Problem die Informationslage ist. Dass Daten im Krankenhausatlas von 2016 nicht mehr aktuell sind… ok. Aber der neue Bundes-Klinik-Atlas sollte doch zumindest ehrlich informieren, oder?

Ein Beispiel: Das Krankenhaus in Hermeskeil ist klein und wird mit 112 Betten angegeben. Es gibt vier Fachabteilungen laut Bundes-Klinik-Atlas. Eine davon ist die Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Im Bundes-Klinik-Atlas steht auch die im letzten Jahr behandelte Anzahl an Patienten pro Abteilung. In der genannten Abteilung in Hermeskeil waren das unter 4 Patienten. Erst ein Klick auf den Info-Button erklärt, das Werte unter 4 hier aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht angegeben werden:

Transparenz geht erstens anders und zweitens erschließt sich mir diese Begründung überhaupt nicht. Drittens weiß ich, dass diese Abteilung seit mindestens 20 Jahren nicht mehr richtig existiert. Es gibt laut Internetseite allerdings eine Gynäkologie, jedoch handelt es sich hierbei um eine sogenannte Belegabteilung eines niedergelassenen Arztes, der die Räumlichkeiten im Krankhaus nutzt. Ich frage mich, ob die Krankenhäuser da einfach alles angeben dürfen, was sie wollen und welche Vorteile die Angabe bestimmter Fachabteilungen hat im Vergleich zu anderen. Im Krankenhaus in hemreskeil gibt es eine weitere Belegabteilung, eine HNO-Abteilung, die im Bundes-Klinik-Atlas nämlich nicht aufgeführt wird. Im Fall der Belegabteilung Gynäkologie, die im Klinik-Atlas als Frauenheilkunde und Geburtshilfe angegeben ist, handelt es sich bei der Abteilung um einen Arzt ohne Team laut Internetseite. Dieser ist nach seiner Leistungsbeschreibung dann auch eher ein Arzt für Brüste, als einer für den weiblichen Uterus und wird damit sehr wahrscheinlich für Geburten nicht zur Verfügung steht. Für eine schwangere Frau wäre es also unsinnig nach Hermeskeil zu fahren, was aus dem Bundes-Klinik-Atlas nicht direkt ersichtlich ist. Erst, wenn man die geringen Fallzahlen im letzten jahr betrachtet, wird man stutzig.

2. Riesenseifenblasen

Ein kleiner Kindheitsspaß, den ich mir diesen Sommer einmal erlaubt habe. Riesenseifenblasen sind nicht ganz so trivial, wie man vielleicht denken würde. Aber wenn die Seifenmischung stimmt und das Geschick gut funktioniert, dann macht es richtig Spaß. Ihr könnt kurz daran teilhaben:

3. Echte van Stapele Cookies und selbstgemachte im Vergleich.

Meine Schwester hat mir ein paar dieser köstlichen van Stapele Kekse mit einer Füllung aus weißer Schokolade angeboten und die waren tatsächlich bombastisch. Sie hatte die Idee den Versuch zu wagen, selber welche zu backen und sie zu vergleichen. Und ich muss sagen es ist uns wirklich gut gelungen. Eigentlich waren die selbstgemachten Cookies sogar besser, vermutlich der Frische wegen. Auf den Bildern unten seht ihr die beiden im Vergleich. Das Original ist jeweils links und der selbstgemachte Keks rechts zu sehen. Das Rezept, welches wir für den selbstgemachten Cookie verwendet haben, findet ihr hier.

4. LobbyControl

Je mehr ich mich mit Politik und insbesondere europäischer und Bundespolitik beschäftige, desto mehr fällt mir ein Ungleichgewicht an Lobbyvertretern aus Branchen und Gesellschaftsbereichen auf, die maßgeblichen Einfluss auf die Politik haben. Da stehen riesige Konzerne auf der einen Seite und die alleingelassene Altenpflegerin auf der anderen Seite. Wenn Politiker sagen, dass Lobbyverbände essentiell für sie sind, dann sagen sie das, weil es ihnen die Arbeit „vereinfacht“. Sie gehen auf Lobbyevents und futtern sich da reichlich durch, bekommen Firmengeschenke und fädeln noch den ein oder anderen Deal ein, im besten Fall einen, der ihnen nach ihrer politischen Karriere finanzielle Freiheit bietet. Warum soll man sich da denn den wirklichen aber für Politiker mit einem solchen Arbeitsalltag unsichtbaren Problemen der Bevölkerung widmen? Mir ist klar, dass das geschriebene nicht durch die Bank für alle gilt, aber es ist auch kein Geheimnis, dass viele Politiker ihr eigenes Wohl vor das Leben derer stellen, die sie eigentlich ja auch vertreten sollen, die aber in keiner Lobbyorganisation vertreten sind.

Sie werden nicht gehört, weil Lobbyarbeit Geld kostet, zeitaufwändig ist, Strategie erfordert und in Gruppen organisiert ist. Profis sind gefragt um Ziele erreichen. Wie soll die Altenpflegerin als Beispiel da mithalten?

Was dort abläuft ist undemokratisch. Eine Möglichkeit jeder Person eine Stimme zu verleihen, wäre die strikte Organisation der lernenden und arbeitenden Bevölkerung in Gewerkschaften. Dadurch würde man Lobbyarbeit ermöglichen und das nicht nur auf politischer Ebene, sondern man hätte auch mehr Verhandlungsspielraum beim Arbeitgeber, zum Beispiel bei den großen Konzernen, die ja sowieso Lobbyismus im großen Maßstab betreiben.

Jetzt aber endlich zu Lobbycontrol. Es handelt sich hierbei um einen gemeinnützigen Verein, der sich für Transparenz und demokratische Kontrolle in der Politik einsetzt. Der Verein klärt über Machtstrukturen und Einflussstrategien in Deutschland und der EU auf und setzt sich für klare Schranken der Einflussnahme durch Interessenverbände ein. LobbyControl betreibt Recherchen, veröffentlicht Hintergrundanalysen und führt öffentliche Kampagnen durch, um verdeckte Einflussnahmen offenzulegen. Zu ihren Initiativen gehören unter anderem die Aufdeckung von Lobbyismus in Ministerien und die Förderung von Transparenzregistern.

Solltest du Interesse an einem ihrer Projekte haben oder möchtest mehr über ihre Arbeit erfahren, dann schaue über folgenden Link auf der Website vorbei:

https://www.lobbycontrol.de

5. Die besten Erdbeertörtchen in Dänemark

Um diesen kleinen Geheimtipp will ich gar nicht lange drum herum reden. Die Dänen können Törtchen einfach wirklich gut zubereiten. Das Erdbeertörtchen oder „Jordbærkage“, wie ihn die Dänen nennen, ist mein absoluter Favorit. Ihr bekommt ihn in jedem Lagekagehuset in groß und klein. Wobei „groß“ in Dänemark ungefähr der Größe eines Kuchentellers mit Rand entspricht und „klein“ eher der Größe einer Hand-Innenfläche


Das war´s für diese Woche. Ich hoffe eure Woche war ähnlich schön und sonnig. Bis nächsten Sonntag!


Es gibt immer etwas zu entdecken

Fragen, Anmerkungen oder Ergänzungen?

Lass es mich wissen!