KW32-2024

Diese Woche war die letzte vor dem Urlaub und ich war voller Vorfreude. Nebenbei habe ich viel über die gute wissenschaftliche Praxis und deren Einhaltung durch universitäre Selbstverwaltung nachgedacht. Ansonsten gingen die ersten beiden Urlaubstage los, und das werde ich euch natürlich nicht vorenthalten! Was sonst noch erwähnenswert ist, lest ihr hier:

1. Flora am Kiesstrand bei Dråby

Der diesjährige Campingtrip sollte in Dänemark stattfinden, denn wir haben beide von unseren Kollegen viele schöne Orte in Erfahrung bringen können, die wir uns nun selbst anschauen wollten. Wir starteten am Freitag Nachmittag und fuhren von Kopenhagen über die große Brücke aufs Festland in Dänemark und von dort dann rein in die sogenannte „Nase“ Dänemarks. Auf dieser Landzunge befindet sich der Nationalpark „Mols Bjerge“, den wir auf einer Wanderung am Folgetag erkunden wollten. Aber zunächst brauchten wir einen Ort zum Übernachten. Wir mussten nicht lange suchen und fanden einen Campingplatz direkt am Meer mit sämtlicher Infrastruktur zu ortsüblichen Preisen. Der Kiesstrand selber war eher schmal aber daher auch gut geeignet für einen abendlichen Spaziergang. Am meisten hat mich dabei die Vielfalt der Pflanzenarten an der Küstenlinie beeindruckt. Hier sind ein paar Beispiele:

2. Der vielseitige Märchenwald am Meer im Nationalpark Mols Bjerge

Den Samstag begannen wir mit einer großen Wanderung durch den magischen Wald. Warum dieser so genannt wird, ist schwer zu beschreiben. Man muss ihn am besten einmal selbst erlebt haben. Fest steht, dass man viele verschiedene Landschaften in kurzer Zeit zu Gesicht bekommt: Es gibt Heidekraut bewachsenen Flächen, sandige wenig bewachsene Küstenabschnitte, moosige und sumpfige Gebite aber auch unglaublich viele verschiedene Baumarten. Auch hier habe ich ein paar Bilder zusammengestellt:

Beitrag ansehen

3. Gute wissenschaftliche Praxis

Gute wissenschaftliche Praxis ist ein wesentlicher Bestandteil der Forschung und Lehre, insbesondere in Deutschland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat diese Leitlinien entwickelt, um sicherzustellen, dass wissenschaftliche Arbeiten von hoher Qualität sind und ethischen Standards entsprechen. Hier sind einige Gründe, warum diese Praktiken wichtig sind und was passiert, wenn sie nicht eingehalten werden:

Warum ist gute wissenschaftliche Praxis wichtig?

  1. Integrität und Vertrauen: Wissenschaftliche Ergebnisse müssen zuverlässig und glaubwürdig sein, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu gewährleisten. Gute wissenschaftliche Praxis sorgt dafür, dass Forschungsergebnisse auf soliden und transparenten Methoden basieren.
  2. Qualitätssicherung: Durch die Einhaltung dieser Praktiken wird die Qualität der Forschung gesichert, indem Standards für Methodik, Datenerhebung und -analyse sowie die Veröffentlichung von Ergebnissen gesetzt werden.
  3. Vermeidung von Fehlverhalten: Gute wissenschaftliche Praxis hilft, wissenschaftliches Fehlverhalten wie Plagiarismus, Datenfälschung und -manipulation zu verhindern, was den Ruf der Institutionen und der beteiligten Forscher schädigen könnte.
  4. Förderung der Zusammenarbeit: Transparente und reproduzierbare Forschung fördert die Zusammenarbeit innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, indem sie klare Richtlinien für den Austausch von Daten und Informationen bereitstellt.
  5. Ethische Verantwortung: Wissenschaftler haben die Verantwortung, ihre Forschung zum Wohl der Gesellschaft durchzuführen, wobei ethische Überlegungen eine entscheidende Rolle spielen.

Was passiert, wenn sich Wissenschaftler nicht daran halten?

Wenn Professoren oder andere Wissenschaftler gegen die Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis verstoßen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Untersuchung von Fehlverhalten: Universitäten und Forschungseinrichtungen haben Kommissionen, die Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten untersuchen. Diese Kommissionen prüfen die Vorwürfe und entscheiden über das weitere Vorgehen.

    Hierzu muss ich meine Meinung äußern: Leider sind diese Kommissionen nicht unparteiisch. Ein schlechter Ruf für eine Abteilung führt leider zu einem schlechten Ruf des Fachbereichs und das möchte ja niemand der dort arbeitet. Die Ombudsperson / das Obudsgremium ist daher immer befangen. Die Selbstverwaltung, insbesondere im Bereich Qualitätssicherung und Ethik ist eine große Schwachstelle in der deutschen Wissenschaft, erfahrungsgemäß zumindest an Universitäten. Zudem trauen sich viele junge Wissenschaftler und Studenten nicht mit dem Finger auf ihre Chefs zu zeigen, denn es besteht immerhin ein zukunftsentscheidendes Machtverhältnis, welches nur zu häufig seitens des Professors ausgenutzt wird. Daher muss die Qualität extern evaluiert und ganz ohne das explizite Hinweisen des wissenschaftlichen Nachwuchses geschehen. Die Gutachten müssen universitätsextern evaluiert und aufgezeigte Verstöße strikt geahndet werden. Hier braucht es zwingend eine universitätsexterne Regulierung, diese „Freiheit“ die momentan herrscht führt sonst zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust in der Forschung (das sehen wir auch bereits in den letzten Jahren in einigen Fachgebieten) und in der Lehre, und das wiederum startet einen Teufelskreis, den es zu unterbinden gilt.
  2. Disziplinarmaßnahmen: Bei festgestelltem Fehlverhalten können verschiedene Disziplinarmaßnahmen ergriffen werden, die von einer Verwarnung bis zur Kündigung reichen. Auch der Entzug der Lehrbefugnis ist möglich.
  3. Rücknahme von Publikationen: Verfälschte oder manipulierte wissenschaftliche Arbeiten können von den entsprechenden Fachzeitschriften zurückgezogen werden, was den Ruf des Forschers erheblich schädigt.
  4. Strafrechtliche Konsequenzen: In schweren Fällen können strafrechtliche Maßnahmen ergriffen werden, insbesondere wenn Betrug oder andere kriminelle Handlungen nachgewiesen werden.
  5. Verlust von Fördermitteln: Wissenschaftler, die gegen die Regeln verstoßen, riskieren den Verlust von Fördermitteln und Forschungsgeldern, was ihre Karriere nachhaltig beeinträchtigen kann.

Fazit

Die Einhaltung der guten wissenschaftlichen Praxis nach den Richtlinien der DFG ist entscheidend, um die Integrität und Qualität der Forschung in Deutschland zu gewährleisten. Verstöße gegen diese Prinzipien haben ernste Konsequenzen, die sowohl den einzelnen Forscher als auch die Institution betreffen können. Daher ist es im Interesse aller Beteiligten, sich an diese Standards zu halten und eine Kultur der Ehrlichkeit und Transparenz in der Wissenschaft zu fördern. Aber hier gibt es seitens des Gesetzgebers dringend Nachholbedarf, sodass diese Konsequenzen auch eintreten können.

4. Kamela Harris und ihr möglicher Einfluss auf die Wissenschaft und Umwelt

US-Präsident Joe Biden hat seine Wiederwahlkampagne beendet und sich gemeinsam mit anderen führenden demokratischen Politikern hinter die derzeitige Vizepräsidentin Kamala Harris gestellt. Es wird erwartet, dass Harris bei der Präsidentschaftswahl im November gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump antritt.

Quelle

Kamala Harris hat einen Hintergrund in Wissenschaft und Justiz, beeinflusst durch ihre Mutter, eine führende Brustkrebsforscherin. Harris war Bezirksstaatsanwältin in San Francisco und kalifornische Generalstaatsanwältin, bevor sie US-Senatorin für Kalifornien wurde. Sie setzte sich für die Diversität in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Medizin (STEM) ein und schlug Investitionen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung historisch schwarzer Universitäten vor.

Als Vizepräsidentin leitete Harris den National Space Council, der sich auf internationale Kooperationen wie die Artemis-Mission konzentriert hat. Es ist unklar, wen Harris als ihren Vizepräsidentenkandidaten wählen würde, falls sie nominiert wird, aber Mark Kelly, ein US-Senator und ehemaliger Astronaut, wird als möglicher Kandidat angesehen.

Harris war in der Vergangenheit für ein universelles Gesundheitssystem, wobei sie jedoch Raum für private Versicherungsunternehmen ließ. Es bleibt unklar, ob sie progressive Gesundheitspolitiken verfolgen wird. Die Biden-Harris-Regierung hat sich für die Deckelung der Insulinpreise und die Nutzung von „March-In-Rechten“ zur Förderung des Wettbewerbs bei Medikamenten eingesetzt.

Harris hat sich stark für das Recht auf Abtreibung eingesetzt und eine landesweite Kampagne für reproduktive Freiheiten gestartet. Ihr Engagement für reproduktive Gerechtigkeit umfasst auch den Kampf gegen implizite Vorurteile gegenüber schwarzen Frauen im Gesundheitswesen.

Im Bereich Klima und Umwelt hat Harris lange Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung der Umweltgerechtigkeit unterstützt. Sollte sie im November zur Präsidentin gewählt werden, wird erwartet, dass sie die Investitionen der Biden-Regierung in Höhe von über einer Billion US-Dollar in saubere Energie und Klimaschutz fortsetzt.

5. Fotochallenge 3.0

Diese Woche sollte ich mindestens drei Schwarz-Weiß Fotografien sammeln. Also Szenen, die in Graustufen richtig gut aussehen. Das ist tatsächlich eine Challenge nach meinem Geschmack, denn sie fördert diesmal nicht nur meine technischen Skills, sondern auch meine kreativen. Und glaubt mir, wenn ich sage, dass diese auch noch Ausbaupotenzial haben. Hier gehts zu den Ergebnissen. Ein kleines Schmankerl gibts vorab:

Kuh an einem Fahrgeschäft im Dyrehavn

So, das war´s für diese Woche! Ich hoffe eure Woche war genauso sommerlich wie meine. Bei Anmerkungen oder Fragen schreibt mir gerne.


Es gibt immer etwas zu entdecken

Fragen, Anmerkungen oder Ergänzungen?

Lass es mich wissen!